K.K
  Risen Kurzgeschichten
 

 

 

 

Kurzgeschichten von der Insel

I  Die Prophezeiung


 

Achtlos gingen die Leute an der zerlumpten Gestalt vorüber, die an einer weiß gekalkten Hauswand tapfer der Sonnenhitze stand hielt.
„Ich sage euch, unser aller Untergang steht bevor“, ereiferte er sich, nicht darauf achtend, dass ihm keiner Aufmerksamkeit schenkte.
„Die Götter haben diese Insel verlassen. Das Böse ist erwacht! Die heilige Flamme allein kann uns nicht ewig schützen!“
Niemand blieb stehen. Die Leute hatten ihre eigenen Sorgen. Seit die Stadt geschlossen war, liefen die Geschäfte schlecht. Der Prediger fuhr unbeirrt fort. „Drei Zeichen wurden offenbart, drei Zeichen!“, rief er mit kratziger Stimme.
„Die Beben waren das erste. Und niemand achtete darauf. Die Götzentempel waren das zweite. Und auch hier wollte keiner hören. Geplündert wurden sie, an ihrem Tand habt ihr euch besudelt. Die Bestien waren das dritte Zeichen. Drei Zeichen. Die Götter haben uns verlassen und bald wird auch die heilige Flamme erlöschen. Uralte Mächte werden sich erheben. Unser Ende ist nahe!“


II  Ein neuer Held

Hey, hast du schon gehört?“, wurde Salty, als er die Schenke betrat, von seinem dicken Kumpan begrüßt. „Auf der Insel soll sich neuerdings einer herumtreiben, den die Inquisition nicht eingefangen hat. Keiner weiß, wo der her kommt.“
Salty - nach einem ereignislosen Tag endlich wieder im Lachenden Gyrger - setzte sich missmutig zu ihm. „Na und? Ein Bandit also. Ist nicht der einzige“, brummte er.
„Ne, keiner von Dons Leuten“, flüsterte der Dicke. „Aber er schnüffelt trotzdem überall rum, geht in die Tempel und so.“
„Und? Das haben andere vor ihm auch schon gemacht“, antwortete Salty griesgrämig. Er hatte ganz andere Sorgen. Kein Aas kaufte seine Fische.
„Ja Mann! Aber im Gegensatz zu denen kommt er auch wieder raus. Der soll mindestens sechs Fuß groß sein, hat mir einer der Bauern oben in der Gosse erzählt.“
„So ein Quatsch, das kann gar nicht sein.“
„Ach, und wieso nicht?“
„Na weil die Tempelgänge gar nicht so hoch sind. Der hätte sich dort drin längst seinen Schädel eingeschlagen und wäre verreckt wie all die anderen!“, lautete Saltys bezwingende Logik.
„Ach, was weißt du schon...“
„Keine Ahnung. Gib mir lieber ein Bier aus. Lief heut nicht so gut
.

 

III  Die Inquisition

Die Stadt hatte sich verändert, seit die Inquisition das Ruder übernommen hatte.
Der Dicke saß auf einer Bank vor dem Lachenden Gyrger und beobachtete. Neben ihm hatte sich Cid niedergelassen.
„Mann, meine Olle will unbedingt 'ne Perlenkette. Wo soll ich die denn jetzt herbekommen?“, klagte Cid.
„Woher soll ich das denn wissen? Früher habt ihr doch auch alles organisiert.“
„Ja, da gab's ja auch den vermaledeiten Inquisitor noch nicht“, erklärte der Bandit. „Und wir konnten unsere Geschäfte mit den Wachen machen. Stell dir vor, neulich haben sie Rodriguez geschnappt und in die Vulkanfeste gebracht. Direkt zum Inquisitor. Und als er dann wieder zurück kam, war er ein vollkommen neuer Mensch. Fast so, als hätten sie ihn ausgetauscht. Jetzt will er mich doch tatsächlich melden, wenn er mich noch einmal bei krummen Geschäften erwischt. Ausgerechnet Rodriguez! Das ist unheimlich. Dieser Inquisitor mit seinem magischen Auge, der schaut dir direkt in den Kopf und dreht dich einfach um. Und dann tust du alles, was er will. Dem Kerl ist nicht zu trauen, der weiß garantiert viel mehr über diese Tempel und die Monster, als er zugibt.“
Der Dicke schwieg. Das war ihm alles zu hoch.


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